Gründungs-Boom bei Energiegenossenschaften für Erneuerbare Energien
September 2013
Energiegenossenschaften spielen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien eine immer
bedeutendere Rolle. Dies belegt eine neue Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und
Raiffeisenverbands e.V. (DGRV). Für das Jahr 2012 registrierte der DGRV einen Zuwachs
um 150 auf nun mehr als 650 Genossenschaften, die die Erzeugung und Verteilung von
Strom und Wärme aus Erneuerbarer Energien betreiben. Die Zahl der genossenschaftlich
organisierten Mitglieder wuchs im selben Zeitraum um 67 Prozent auf 136.000.
Privatpersonen machen mit 92 Prozent den mit Abstand größten Anteil Mitglieder aus.
Die Umfrage zeigt die Genossenschaften nicht nur als eine beliebte und relativ einfach
aufzubauende Form aktiver Bürgerbeteiligung in der dezentralen Energieversorgung,
sondern auch deren Leistungsfähigkeit. So beläuft sich etwa deren deutschlandweite
Stromproduktion auf rund 580.000 Megawattstunden (MWh), was rechnerisch dem Bedarf
von 160.000 Durchschnittshaushalten entspricht. Daneben geben betriebswirtschaftliche
Daten wie der hohe Eigenkapitalanteil von rund 50 Prozent einen detaillierten Einblick in
das solide Innenleben von Energiegenossenschaften.
Mehr als die Hälfte der nach ihren weiteren Investitionsvorhaben und neuen Tätigkeitsfelder
befragten Energiegenossenschaften geben an, dass sie den selbsterzeugten Strom aus
Biomasse, Wind & Co. auch regional vermarkten wollen. In diesem Zusammenhang zeigt
sich insbesondere, dass aus Sicht der Energiegenossenschaften eine Kooperation mit den
örtlichen Stadtwerken von großer Bedeutung ist, ebenso wie die Abschaffung bestehender
gesetzlicher Hindernisse.
Mehr lesen: Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV): Ergebnisse der Umfrage